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im Heft Atmung heißt es auf S. 73:
Sputum unbedingt ausspucken, statt schlucken, weil es sonst zur Selbstansteckung mit den geschluckten Erregern käme, außerdem die Immunabwehr ständig belastet würde und an anderen STellen auch Entzündungen auftreten könnten.
Ich hatte es bisher so verstanden, dass beim Verschlucken der Erreger, diese im Dünndarm identifiziert würden und dann die sekretorischen Antikörper über die Schleimhäute an den gesamten Organismus weitergegeben werden, um so den Erreger am nächsten Eindringen zu hindern.
Auch dachte ich, die Magensäure würde die Erreger außer Kraft setzen und nur die Toxine würden noch Schädigungen verursachen können. Deshalb frage ich mich, wie die Sache mit der Selbstansteckung zu erklären ist
Kannst Du mir da bitte ein bissel auf die Sprünge helfen?
Ich versuche mal zu schreiben, was ich im Kopf habe:
Wenn das Immunsystem schon geschädigt ist, oder sehr stark gefordert ist, wird sie es durch das Schlucken noch mehr und dann kann es als Folge zu weiteren Infekten kommen. Daher: raus damit.
Und was ist mit den IgA´s (sekretorische Antikörper)?
Könnte man dann vielleicht sagen, dass das Spucken nur für chronisch Kranke gilt, denn beim Gesunden, nicht Abwehrgeschwächten müsste es doch mithilfe der Antikörper normal funktionieren
25.06.2010, 21:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.06.2010, 21:27 von Isolde Richter.)
Liebe Alexandra,
Susanne hat es schon richtig gesagt: Den Vorgang den Du beschreibst, trifft für Gesunde und damit für kleine Mengen Spucke zu, die geschluckt werden. Dann läuft der Prozess genau so ab, wie Du es beschrieben hast.
Produziert aber jemand vermehrt Sputum - und ist dieses darüber hinaus noch so richtig schön mit Erregern durchsetzt, ist die Abwehr bald überlastet.
Außerdem ist zu bedenken: die Magensäure kann nicht alles abtöten, weil sie ja auch nur produziert wird, wenn Nahrung im Magen ist. Aber mal abgesehen davon, würde es immer einige Erreger doch schaffen, durch die Schleimhaut zu dringen.
Außerdem: nicht immer gelangt das Sputum in den Magen. Es kann an der Rachenrückwand heruntergleiten, eine schöne "Schleimstraße" bilden und in die Atemwege gelangen.
LG Isolde
PS. Und immer schön auseinander halten: Spucke (Speichel) und Sputum (= Auswurf, Sekret einer entzündlichen Schleimhautveränderung)
Da kommt mir gleich eine neue Frage
Muss der Abwehrgeschwächte sich dafür verschlucken, damit die Erreger in die Atemwege gelangen? Oder wie mogelt sich die Schleimstrasse am Kehldeckel vorbei?
Ich würde denken das der Atemweg doch immer offen ist, bis auf den Zeitpunkt wo geschluckt wird, dann verschliesst der Kehldeckel den Atemweg, damit keine Nahrungsmittel in den Atemtrakt geraten. Somit braucht sich auch kein Erreger vorbei mogeln, sondern der Weg ist ihm immer offen. Weiss es aber nicht sicher, ist nur mein Gedanke dazu.
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten
(Zitat: Michael A. Denck)
Ich hab irgendwie die Anatomie des Kehlkopfs noch nicht wirklich kapiert
Wieso fließt die olle Schleimstrasse nicht von der Rachenrückwand in die Speiseröhre? Wieso durch den Kehlkopf in die Atemwege. Ich dachte der Kehlkopf klappt reflexartig zu, wenn was zum Schlucken runterkommt und dann gehts ab in den Magen.
Heißt das also im Klartext, der Kehlkopf ist grundsätzlich offen, es kann sich Schleim "vorbeischleimen", ohne dass es zum Schluckreflex kommt? Iiiiiiiiih,
ist ja eklig.
(30.06.2010, 13:12)Alexandra Maria schrieb: Heißt das also im Klartext, der Kehlkopf ist grundsätzlich offen, es kann sich Schleim "vorbeischleimen", ohne dass es zum Schluckreflex kommt? Iiiiiiiiih,
ist ja eklig.
Aber das ist doch schlimm wenn man immer und immer wieder schleim in die Lunge kommt und man nichts merkt. dann singt ja die Lungen Funktion immer mehr
dafür gibt es ja dann den Hustenreiz und hoffentlich intakte Flimmerhaare auf dem Epithel, die dafür sorgen, dass der Schleim nicht bis in die Lunge kommt, sondern vorher ausgehustet wird. Insofern sollte die Lungenfunktion dadurch nicht schlechter werden.
Außerdem merken viele Menschen die "Schleimstraße", wenn sie an der Rachenhinterwand runter fließt und schlucken automatisch, bevor der Schleim den Kehlkopf erreicht.