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Abwehrmechanismen nach Freud
#1
Hallo Ihr Lieben,

kann mir jemand den Unterschied zwischen Verleugnung und Verneinung erklären?
Ich steh irgendwie auf der Leitung...!

Heart lichst,
Anja Flörke
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#2
.....
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#3
Vielen Dank Asja!

Wenn ich das richtig verstehe, dann ist also bei der Verneinung etwas passiert,
bei der Verleugnung nur eine (objektive oder subjektive) Bedrohung gegeben?

Also... wenn mein Mann mich schlägt und ich es nicht zugeben möchte, dann rede ich
mir ein, daß es keine Absicht war sondern nur ungeschicktes Fuchteln. (Verneinung).

Und ich verleugne es, in dem ich davon ausgehe, daß er das bestimmt nächstes Mal
nicht wieder tut (obwohl ich genau weiß, daß er es wieder tun wird).


Ha... und da kommen wir gleich zur nächsten Frage.
Wenn ich es verneine, dann ist es mir doch bewußt.
Und wenn es mir bewußt ist, dann ist es doch kein Abwehrmechanismus nach Freud mehr.
ODER?
Wenn es mir nicht bewußt wäre, dann würde ich es doch verdrängen.
Oder glaube ich mir das verneinen selber, trotz objektiver blauer Flecken usw...?

Ich bin für jede Hilfe dankbar.

Liebe Grüße,
Anja


P.S.: Das mit dem schlagenden Mann ist NATÜRLICH nur ein fiktives Beispiel....!!!!
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#4
Liebe Anja,

Da hast du dir aber auch wieder was Kompliziertes gefischt Smile

Die Verneinung ist nicht ganz so populär in der Erklärung wie die Verdrängung. Dennoch möchte ich auch meine Gedanken zusteuern, so wie Asja.

Bezogen auf dein Beispiel würde ich sagen :

Mann x schlägt Frau x zum wiederholten Male.

Tief innen kann es bei Frau x Gefühle dazu geben, zum Beispiel Hass und Wut. Aber in ihrem Leben hat sie vielleicht gelernt,  Hass und Wut sind ganz böse.... Wenn die kommen, wird alles nur noch viel schlimmer.... Also werden diese Gefühle schon ganz weit unten abgefangen, kommen gar nicht bis oben ...sie werden gekonnt verdrängt. ( Verdrängung betrifft innerste Gefühle und Wünsche)

Wenn Sie eine Stunde später an die Situation denkt, könnte sie sich schon einreden, es sei ja gar nicht so schlimm gewesen, der Mann habe eben nur unglücklich rumgefuchtelt. Damit verleugnet sie das Geschehene. ( Verleugnung betrifft äußere Wahrnehmungen).

Tage später, beim Hemdenbügeln könnte auf einmal eine ganz heiße Welle in ihr aufsteigen und  ein blitzartiger Gedanke sie durchzucken: ich hasse diesen Mann, ich könnte ihn umbringen. Eine Sekunde später beschwichtigt sie sich und erzählt sich selbst, was für ein toller Ehemann Herr x ist. Damit verneint sie den Gedanken ( Verneinung betrifft zuvor verdrängte Inhalte, die sich irgendwie den Weg "nach oben" erkämpft haben).

Übrigens...... 

- Sie könnte nun die Hemden ihres Mannes ganz besonders sorgfältig und penibel genau bügeln, sie sogar liebevoll streicheln, wenn sie auf dem Bügel hängen...... Frage an dich... Welcher Mechanismus wäre das Smile
- Sie könnte nun darüber nachdenken, dass sie ja schließlich auch selbst schuld war an den Prügeln, schließlich hat sie das Bier nicht schnell genug geholt..... Welcher Mechanismus wäre das? Smile
- Sie könnte ihrem Hund einen kräftigen Tritt verpassen.... ? Smile
- Sie könnte darüber nachdenken, in der örtlichen Frauengruppe für geschlagene Frauen (in der niemand etwas von ihren häuslichen Verhältnissen etwas ahnt) mal wieder einen Vortrag über Co-Anhängigkeit zu halten......? Wink

Sie könnte natürlich auch in Therapie gehen und sich darüber klar werden, was es so schwierig macht, diesen Mann zu verlassen, wünschen wir ihr das!

Viele liebe Grüße

Regina
*****************************************************************
Wenn dir jemand Zitronen ins Glas kippt, mach LIMONADE draus!"  

www.praxis-rhv.de
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#5
Liebe Regina,

ganz ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Sie hat mir geholfen, Verdrängung, Verleugnung und Verneinung gut auseinander halten zu können. Ich war da auf der falschen Spur. Verneint wird nicht die Tat an sich, sondern die Gefühle, die die Tat/Handlung ausgelöst hat. Ist gespeichert in meinem Gehirn.Idea

Und nun versuche ich mal Deine Aufgaben zu lösen.   Big Grin

- Sie könnte nun die Hemden ihres Mannes ganz besonders sorgfältig und penibel genau bügeln, sie sogar liebevoll streicheln, wenn sie auf dem Bügel hängen...... Frage an dich... Welcher Mechanismus wäre das?

Das könnte Spaltung sein, also die schwarz-weiß-Sicht. Hier denkt sie vielleicht nur an die guten Momente und Charaktereigenschaften ihres Mannes und bügelt die Hemden für ihn mit diesem idealisierten Weiß-Bild von ihm und besonders viel Liebe.

Das könnte auch Kollusion sein, also eine Art Handeslgesellschaft zwischen Partnern. Weil Du so schön männlich bist (Gewalt = männlich), darf ich besonders weiblich sein (bügeln = Hausarbeit = (angeblich!!!  Wink )  weiblich)


- Sie könnte nun darüber nachdenken, dass sie ja schließlich auch selbst schuld war an den Prügeln, schließlich hat sie das Bier nicht schnell genug geholt..... Welcher Mechanismus wäre das?

Hier denke ich an Rationalisierung, also daß vorausgegangenes Handeln sehr rational erklärt und damit gerechtfertigt wird.


- Sie könnte ihrem Hund einen kräftigen Tritt verpassen.... ?

Hier handelt es sich ganz klar um eine Verschiebung und die Gefühle werden in diesem Fall an einem unbeteiligten Tier ausgelebt.


- Sie könnte darüber nachdenken, in der örtlichen Frauengruppe für geschlagene Frauen (in der niemand etwas von ihren häuslichen Verhältnissen etwas ahnt) mal wieder einen Vortrag über Co-Anhängigkeit zu halten......?

Hier könnte es sich um Sublimierung handeln, also das Ausgleichen durch gesellschaftlich anderkannte Handlungen. Allerdings habe ich im Kopf, daß es sich meistens um den Ausgleich von z.B. sexuellen, unmoralischen Wünschen handelt. Ich bin mir nicht sicher, ob das IMMER so ist.

Es könnte auch das Ungeschehen machen sein, also das gegenteilige Handlungen zur Wiedergutmachung getätigt werden. Wobei ich mir hier auch nicht sicher bin, denn SIE hat ja nicht geschlagen, sondern ihr Mann. Ist es dann eine gegenteilige Handlung?

Und weil ich mit beidem nicht 100 %ig zufrieden bin, könnte ich mir als letzte Lösung auch noch die Reaktionsbildung an den Haaren herbei ziehen. Durch Verständnis für die Frauen, denen sie den Vortrag hält, unterdrückt sie ihre eigenen gegenteiligen Gefühle der Schuld, Scham und des Hasses und der Wut gegen ihren eigenen Mann.



Puuuh... ist gar nicht so einfach, wie es im ersten Moment aussieht, wenn man sich damit beschäftigt.
Sollte irgendwas völlig falsch sein wäre ich für einen kurzen Hinweis sehr dankbar.

Heart lichst,
Anja Flörke
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#6
....vielen Dank für die ersten Lösungen.

Vielleicht mag sich ja noch jemand beteiligen und sieht andere Mechanismen darin?

Oder vielleicht hat einer Lust, noch mehr beizutragen, was Frau x tun könnte.

Das warte ich mal noch ein bisschen ab Wink

tschüssle,



Regina
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#7
Hallo,

ich würde es auch gerne versuchen!

Zum Beispiel von:
- Sie könnte nun die Hemden ihres Mannes ganz besonders sorgfältig und penibel genau bügeln, sie sogar liebevoll streicheln, wenn sie auf dem Bügel hängen...... Frage an dich... Welcher Mechanismus wäre das?

Könnte es sich dabei auch um Wendung ins Gegenteil, Reaktionsbildung handeln?
Da sie ja nun ihre Gefühle von Negativ ins Positive umkehrt.

- Sie könnte nun darüber nachdenken, dass sie ja schließlich auch selbst schuld war an den Prügeln, schließlich hat sie das Bier nicht schnell genug geholt..... Welcher Mechanismus wäre das?

Da denke ich auch an Rationalisierung. Da sie sich sein Verhalten ja erklären kann.


- Sie könnte ihrem Hund einen kräftigen Tritt verpassen.... ?


Hier denke ich auch an Verschiebung. Es ist ungefährlicher für sie ihre aggressionen an ihrem Hund auszuleben.


- Sie könnte darüber nachdenken, in der örtlichen Frauengruppe für geschlagene Frauen (in der niemand etwas von ihren häuslichen Verhältnissen etwas ahnt) mal wieder einen Vortrag über Co-Anhängigkeit zu halten......?

Vielleicht Verleugnung, da es sie nicht betrifft, kann sie ja gut Stellung dazu nehmen.

Liebe Grüße
Jeannette
Enjoy the little things in life because one day you`ll look back and realize they were the big things.
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#8
Guten Morgen,

danke, dass Ihr diese Idee so aufgegriffen habt und Eure Lösungen mit uns geteilt habt!

Zum Beispiel von:

- Sie könnte nun die Hemden ihres Mannes ganz besonders sorgfältig und penibel genau bügeln, sie sogar liebevoll streicheln, wenn sie auf dem Bügel hängen...... Frage an dich... Welcher Mechanismus wäre das?

Könnte es sich dabei auch um Wendung ins Gegenteil, Reaktionsbildung handeln?
Da sie ja nun ihre Gefühle von Negativ ins Positive umkehrt.


Ja, daran dachte ich auch... man mag jemanden gar nicht, hegt ungute Gefühle oder Impulse und tut statt dessen genau das Gegenteil dessen.... ist besonders freundlich, demonstriert liebevoll etc....


- Sie könnte ihrem Hund einen kräftigen Tritt verpassen.... ?

Hier denke ich auch an Verschiebung. Es ist ungefährlicher für sie ihre Aggressionen an ihrem Hund auszuleben.

Das sind wir uns ja alle einig.... Meine Eselsbrücke dazu war mal : "zu groß ist der, den ich meine... drum kriegt's auf die Rübe der Kleine" Smile


- Sie könnte darüber nachdenken, in der örtlichen Frauengruppe für geschlagene Frauen (in der niemand etwas von ihren häuslichen Verhältnissen etwas ahnt) mal wieder einen Vortrag über Co-Anhängigkeit zu halten......?

 Hier könnte es sich um Sublimierung handeln, also das Ausgleichen durch gesellschaftlich anerkannte Handlungen. Allerdings habe ich im Kopf, dass es sich meistens um den Ausgleich von z.B. sexuellen, unmoralischen Wünschen handelt. Ich bin mir nicht sicher, ob das IMMER so ist.



Liebe Anja, Sublimierung betrifft nicht nur sexuelle, sondern auch aggressive Triebe und Wünsche - also hast du das hier ganz richtig eingeschätzt. Sie wird einen donnernden und wetternden Vortrag halten und sich dadurch ihre Aggressionen gefahrlos ! aus dem Leib reden... außerdem kann sie gefahrlos thematisieren, dass man sich von einem solchen Mann trennen sollte, um sich selbst zu schützen. Etwas, was ihr ja selbst ganz unmöglich ist und in ihr starke Ängste auslöst. Durch das Thematisieren kann sie kurzzeitig selbst etwas psychische Entlastung erfahren.


- Sie könnte nun darüber nachdenken, dass sie ja schließlich auch selbst schuld war an den Prügeln, schließlich hat sie das Bier nicht schnell genug geholt..... Welcher Mechanismus wäre das?

Da denke ich auch an Rationalisierung. Da sie sich sein Verhalten ja erklären kann.

Hier denkt  vielleicht nochmal ein wenig nach. Rationalisieren des eigenen Verhaltens, um unerwünschte Gefühle oder Wünsche abzuwehren ist ein wenig anders. Schaut mal ganz genau hin.

..... sie denkt darüber nach, dass sie ja schließlich selbst schuld war an den Prügeln..... Das ist für mich noch einen ganzen Schritt weiter gegangen, als "nur" reines Rationalisieren. 


übrigens..... Tongue

was wäre wenn...

- sie sich von Traurigkeit und Einsamkeit übermannt ins Bett legt, zusammengekrümmt mit ihrem Teddy aus Kindertagen - und verzweifelt vor sich hin schluchzt?

- sie einen ihrer fürchterlichen Migräneanfälle bekommt?

- sie die Hemden ungerührt zu Ende bügelt und nachher ihrer Freundin erzählt, ach, heute hatte ich aber einen schlechten Tag. Es ist so grau draußen und außerdem haben wir Vollmond.


Schönen Tag wünsche ich euch!

Regina
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#9
Liebe Regina,

vielen Dank, daß Du Dir soviel Mühe machst und Zeit nimmst, mit uns zu üben!!!

- Sie könnte nun darüber nachdenken, dass sie ja schließlich auch selbst schuld war an den Prügeln, schließlich hat sie das Bier nicht schnell genug geholt..... Welcher Mechanismus wäre das?

Wenn es keine Rationalisierung ist, bin ich überfragt. Der Hinweis "selbst Schuld" läßt bei mir leider überhaupt nichts klingeln.  Sad  

sie sich von Traurigkeit und Einsamkeit übermannt ins Bett legt, zusammengekrümmt mit ihrem Teddy aus Kindertagen - und verzweifelt vor sich hin schluchzt?

Hier ist für mich ganz klar: das ist Regression (Rückzug auf kindliche Verhaltensweisen)


- sie einen ihrer fürchterlichen Migräneanfälle bekommt?

Das ist Somatisierung, körperliche Symptome ohne offensichtlichen Zusammenhang

- sie die Hemden ungerührt zu Ende bügelt und nachher ihrer Freundin erzählt, ach, heute hatte ich aber einen schlechten Tag. Es ist so grau draußen und außerdem haben wir Vollmond.

Hier bin ich schon wieder völlig überfragt. fragend

Liebe Grüße,
Anja



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#10
Hallo guten Morgen,


- sie sich von Traurigkeit und Einsamkeit übermannt ins Bett legt, zusammengekrümmt mit ihrem Teddy aus Kindertagen - und verzweifelt vor sich hin schluchzt?

Regression. Rückzug auf kindliche Verhaltensweisen.

- sie einen ihrer fürchterlichen Migräneanfälle bekommt?
Somatisierung

- sie die Hemden ungerührt zu Ende bügelt und nachher ihrer Freundin erzählt, ach, heute hatte ich aber einen schlechten Tag. Es ist so grau draußen und außerdem haben wir Vollmond.

Isolierung? Sie isoliert ihr Gefühl von der Sache.

Und zu ... sie denkt darüber nach, dass sie ja schließlich selbst schuld war an den Prügeln..... Das ist für mich noch einen ganzen Schritt weiter gegangen, als "nur" reines Rationalisieren.
Dazu fällt mir nichts anderes ein!


Liebe Grüße
Jeannette
Enjoy the little things in life because one day you`ll look back and realize they were the big things.
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#11
Hallo zusammen,

ich lese hier schon ein paar Tage mit: Wirklich spannend und lehrreich. :-)

Heute möchte ich mich auch einmal an den noch nicht ganz klaren Beispielen versuchen:

Sie könnte nun darüber nachdenken, dass sie ja schließlich auch selbst schuld war an den Prügeln, schließlich hat sie das Bier nicht schnell genug geholt..... Welcher Mechanismus wäre das? Könnte es sich hier nicht um Introjektion/Identifikation handeln? Sie wehrt ihre Angst und Hilflosigkeit ab, indem sie den Täter versteht und sich mit seiner Ansicht "wenn das Bier nicht schnell genug da ist, ist Prügel eben die Folge" identifiziert und übernimmt. Indem sie das Bier zukünftig schneller holt, macht sie alles richtig und vermeidet wiederholte Prügel und hat damit die Situation unter Kontrolle.

Tage später, beim Hemdenbügeln könnte auf einmal eine ganz heiße Welle in ihr aufsteigen und  ein blitzartiger Gedanke sie durchzucken: ich hasse diesen Mann, ich könnte ihn umbringen.
Sie die Hemden ungerührt zu Ende bügelt und nachher ihrer Freundin erzählt, ach, heute hatte ich aber einen schlechten Tag. Es ist so grau draußen und außerdem haben wir Vollmond. Hier tippe ich auf Verleugnung mit Rationalisierung. Sie leugnet die äußere Realität, die Bedeutung und ihre dazugehörigen Gefühle (Wut weil der Mann gewalttätig ist) und kann ihre Gefühle durch graues Wetter und den Vollmond rational erklären.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Nina
Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab. Marc Aurel


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#12
Hallo zusammen....

Wie gut, dass ich mit meiner Antwort ein wenig abgewartet habe Wink

So hat Nina das ganz super und richtig ins Spiel gebracht.

Abwehrmechanismen dienen ja immer dazu, irgendwie die innere Balance wieder herzustellen oder zu erlangen.

Dieser Aspekt der " Identifizierung mit dem Aggressor" ist ganz besonders niederträchtig für sich selbst, finde ich. Dieser Abwehrmechanismus wird schon ganz früh "geboren" wenn ein Kind übergreifende, (lebensbedrohende) Situationen erlebt. Zum Beispiel, wenn es heftig geschlagen wird von der natürlicherweise geliebten Mutter, oder wenn es missbraucht wird vom natürlicherweise geliebten Vater.

Das Kind ist hilflos in einem unausweichlichen Dilemma gefangen... Es ist wirtschaftlich und emotional abhängig von einer Person, die es eigentlich lieben will, die aber auch lebensbedrohliche Impulse aussendet. Nun kann es sich nicht einfach in die Lösung flüchten... Mein Vater ist ein böser Mensch, weil er mir das antut.

Es sieht ja die Welt nur aus seiner Sicht seines bisherigen kleinen Lebens.

Also sucht es die Schuld für das schlimme Verhalten des Erwachsenen bei sich selbst.

Es macht sich dessen Werte und Handlungsweisen zu eigen. Wenn ich artiger, braver, gehorsamer, überhaupt BESSER wäre, dann wären meine Eltern lieb. Bin ich böse, tolpatschig oder ungehorsam, geschieht mir das ganz recht, das mir xy angetan wird.

So erlangt das Kind eine gewisses Gefühl von Kontrolle zurück, auch das hat Nina ganz wunderbar erklärt.

Die reine Rationalisierung sucht dagegen einfach nur Gründe im Außen... Er war gereizt von der Arbeit, wir haben Vollmond, deshalb geht es mir schlecht... Außerdem, dieses Wetter... Da würde jeder depressiv sein...

Da es für euch alle ja spannend und lehrreich war... Danke an Anja für die Ausgangsfrage... Könntet ihr doch noch viel mehr Beispiele erörtern und damit üben. Wir arbeiten zwar nicht psychoanalytisch, dennoch ist es auch für uns während der Arbeit ungemein wichtig, zu erkennen, warum jemand gerade blockiert, was und wann er projiziert usw.

Falls einige nur deshalb nicht mitmachen, weil es öffentlich ist, kann einer der Mods den Thread in den internen Brreich verschieben.

Gebt einfach eure Kommentare hier rein Smile

Einen schönen Sonntag wünsche ich euch,

Regina
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