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Prüfung vom 8.8.2007
#1
Prüfungsprotokoll meiner mündlichen HP-Prüfung in Steinfurt am 8.8.2007

Nachdem meine beiden Lerngruppenpartnerinnen bereits ihre Prüfung am gleichen Tag bestanden hatten, war der Druck groß. Ich erzählte, noch auf dem Flur wartend, meiner Lernkollegin, dass ich beim Zappen heute morgen bei Sesamstraße hängengeblieben war und bei Grobi, der „das Lied von der Angst“ intonierte. Dass es Dinge gab, vor denen man besser etwas Angst hat und Dinge, bei denen es besser ist, mutig zu sein. Das letztere sollte nun auf mich zutreffen – so hoffte ich zumindest.

Herr Dr. Kirchner-Homoet, der auf den Flur kam, um mich abzuholen, wollte wissen, worum es in unserem Gespräch ging, und so erzählte ich ihm die Geschichte von Grobi noch einmal. Er meinte, dass es überhaupt keinen Grund gäbe, Angst zu haben. Dies inständig hoffend, folgte ich ihm in den Besprechungsraum.

Herr Wünsch und Herr Remke begrüßten mich mit Handschlag, ebenso Frau Beckmann, die alles protokollieren sollte. Diese fragte mich, ob ich Kaffee oder Wasser wünschte, und ich freute mich sehr über das Wasser, was Herrn Dr. Kirchner-Homoet zu der Frage veranlasste, wie es denn käme, dass in Prüfungssituationen der Mund so trocken würde. Ich lachte und sagte: Das hat wohl etwas mit dem Sympatikus zu tun! Noch war alles ganz locker, und Herr Dr. Kirchner-Homoet klärte mich auf, was es mit dem Mikro vor mir auf sich hatte.

Als erste Aufgabe gab mir Herr Dr. Kirchner-Homoet ein paar Karten – es waren die wichtigen Steps einer i.m.-Injektion nach von Hochstetter. Ich sollte sie in die richtige Reihenfolge bringen, fehlendes ergänzen und unpassende aussortieren. Die Kärtchen sollten dann an einer Magnetwand befestigt werden. Dankbar widmete ich mich dieser Aufgabe, während die drei sich über andere Dinge unterhielten.

Kurzum: Sie waren nicht ganz zufrieden mit meiner Auswahl. Die Reihenfolge war richtig (das sollte ja auch das geringste Problem sein ;-) und ich hatte alles falsche beiseite gelegt.
Eine weiße Karte hatte ich ein zweites Mal mit „hygienische Händedesinfektion“ beschriftet in dem Glauben, dass Herr Dr. Kirchner-Homoet dies erwartet. Erwartet hatte er aber die Hautdesinfektion beim Patienten, und was ihm außerdem fehlte, war das Aspirieren nach dem Einstechen. Mit etwas Nachhilfe kam ich aber selbst drauf.

Er wollte außerdem hören, dass keine sterilen Handschuhe benötigt werden (das hatte ich auch gesagt) und er möchte Puls- und Blutdruckmessung wie auch das Prüfen der Blutgerinnung immer mit dabei haben. Letztendlich habe ich mit (noch) viel Selbstbewusstsein alle meine Entscheidungen begründet – zum Beispiel habe ich gesagt, dass die Puls- und Blutdruckmessung natürlich im Rahmen jeder Patientenanamnese bei mir Standard sein würde. Irgendwann waren alle zufrieden und wir sind wieder zum „Verhör“-Tisch gegangen.

Herr Wünsch erzählte etwas umständlich, dass ich einen Patienten mit Ulcus cruris hätte und ihm des öfteren die Wunde reinigen würde. Wie ich die dabei benutzte Pinzette denn reinigen würde? Ich sagte, dass ich die Pinzette erst in Desinfektionsmittel legen würde, dann unter fließendem Wasser von etwaigen Resten reinigen würde und dann in den Autoklav legen würde. Welche Zeiten ich denn bei Heißluft-Sterilisation einzuhalten hätte? Ich fragte noch mal nach, ob er jetzt die Zeiten der Heißluft-Sterilisation oder die des Autoklavs meinen würde. Er verbesserte sich und sagte: Autoklav; und darauf ich: 15-20 Minuten bei 121°C und 1 bar oder 5 Minuten bei 134°C und 2 bar.

Nun kam Herr Remke an die Reihe. Zu seinem Fall: Eine Mutter kommt mit ihrer 4-jährigen Tochter zu mir – die Tochter hat morgendliche Ödeme um die Augen, fühlt sich allgemein nicht gut und hat Rückenschmerzen. Ich habe erstmal ein allergisches Geschehen durch Fehlen von Augenröte und Juckreiz ausgeschlossen und dann gleich auf die Niere getippt. Das Abklopfen der Nierenlager ergab einen Klopfschmerz. Habe die Kleine einen Urin-Stick-Test machen lassen und dann hieß es: Was erwarten Sie denn? Ich sagte als erstes „Eiweiß“, und ja, das war auch drin. Dann wollte Herr Remke wissen, welche Parameter denn noch auf dem Urinstick erkennbar seien. Ich habe alle abgefragt, auch Eris waren drin, kein Nitrit. Als ich zum spezifischen Gewicht kam, waren sich alle relativ einig, dass dies kein Parameter auf dem Urinstick sei. War aber nicht schlimm.

Habe dann eine Glomerulonephritis vermutet auch aufgrund des fehlenden Nitrits, habe erzählt, wie es dazu kommen kann, vorangegangener Streptokokken-Infekt ca. 4 bis 6 Wochen vorher, Entzündung der Glomeruli und dass in diesem Zusammenhang auch wichtig sei, dass im Falle eines Streptokokken-Infektes ein Behandlungsverbot für HP bestünde bzw. ich die Kleine sowieso aufgrund meiner Sorgfaltspflicht mit ihrer Nierengeschichte zum Arzt schicken würde.

Herr Remke schaute mich nur an und fragte: Welche Krankheit hat die Patientin? Ich hatte mittlerweile schon zweimal das Wort „Glomerulonephritis“ gesagt und muss ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut haben. Fing dann an, laut mit mir selbst zu reden, um die drei an meinen Gedanken teilhaben zu lassen. Sagte: Oder ist es es eine Pyelonephritis? Nein, das kommt nicht in Frage, da wir kein Nitrit im Urin haben. Einwand von Herrn Remke: Aber sondern die Streptokokken, von denen Sie eben erzählt haben, nicht auch Nitrit ab. Meine Antwort: Es sind ja nicht die Streptokokken, die in der Niere sitzen, sondern die Antigen-Antikörper-Komplexe, die die Entzündung an den Glomeruli verursachen. Pyelo also ausgeschlossen.

Weiter laut gedacht: Könnte auch ein nephrotisches Syndrom sein. Das würde man über 24-h-Sammelurin feststellen, dann hat man einen Eiweißverlust von mehr als 3,5 g am Tag.
Aber unwahrscheinlich bei einer 4-jährigen, und dann wäre auch kein Blut im Urin. Herr Remke schaute mich wieder an und fragte: Welche Krankheit hat die Patientin? Jetzt endlich schaltete sich Herr Dr. Kirchner-Homoet ein und sagte: Glomerulonephritis hat sie schon gesagt! Herr Remke entschuldigte sich kurz damit, dass er es nicht gehört hätte. Meine Erleichterung war groß!
Letzte Frage von Herrn Remke: Wie können Sie in der HP-Praxis feststellen, dass es nur die GN sein kann? Mir fiel zuerst nur die BSG ein, meinte dann aber, dass dies ein unspezifisches Suchverfahren sei. Dann kam ich auf das Harnsediment. Remke: Und was finden Sie darin?
Erythrozytenzylinder! Remke: Und genau so diagnostizieren Sie eindeutig die GN!

Nun war Herr Dr. Kirchner-Homoet wieder an der Reihe und fragte mich (Oh nein!!) nach dem Kompartment-Syndrom. In der schriftlichen Prüfung sollten wir wahlweise die Sudeck-Dystrophie oder das Kompartment-Syndrom beschreiben, doch zu beiden war mir leider nix eingefallen.
Ich sagte, das Kompartment-Syndrom sei eine nach Frakturen auftretende Muskelschädigung, die meist am Unterschenkel und oft durch einen zu engen Gips entstehen würde. Das mit dem Gips hat er als falsch angesehen. Ich war verunsichert, weil ich mir den Abschnitt in der Bierbach extra vorher noch mal angesehen hatte. Herr Dr. Kirchner-Homoet war definitiv mit der Antwort nicht zufrieden und wollte wissen, warum das KS immer nur am Unter- und nicht am Oberschenkel auftrete. Ich musste passen. Er hat einen für seine Verhältnisse unfreundlichen Kommentar abgelassen, dass er ja wohl erwarten könne, dass ich meine Fehler aus der schriftlichen Prüfung ordentlich nacharbeiten würde. Blieb mir nur die kleinlaute Antwort, dass ich das m. E. auch getan hätte. Nur das Kompartment-Syndrom nicht? Na ja, das habe ich mir wohl nicht intensiv genug angeschaut.

Herr Wünsch wollte noch eine Frage loswerden: Erzählen Sie uns Ursachen, wie es zur akuten Pankreatitis kommen kann! Noch so eine Frage, auf die ich wenig vorbereitet war. Ich nannte: Alkohol, Autoimmun-Prozesse und dann etwas unsicher: verschleppte Gallensteine. Herr Wünsch wollte wissen, was ich mit „verschleppt“ meine. Wurde dann noch unsicherer und konnte es mir nicht herleiten. Herr Dr. Kirchner-Homoet meinte, ich sollte doch die Anatomie mal aufzeichnen. Ich sagte dann, dass der Gallenausführungsgang durch den Kopf des Pankreas ging und dann direkt neben dem Ausführungs-gang des Pankreas in den Dünndarm mündet. Hatte aber immer noch keine Idee, wie der Zusammen-hang war. Herr Dr. Kirchner-Homoet erklärte es mir dann: Die beiden Gänge laufen zusammen und münden gemeinsam in den Dünndarm. Was ich gesagt hätte, wäre eine Variation des menschlichen Körpers, die aber nur zu ca. 12 % vorkäme. Herr Remke fragte mich dann noch, ob ich wüsste, wie die Stelle hieße, und ich sagte: Papilla vateri.

Dann durfte ich den Raum verlassen und auf mein Urteil warten, welches ich 10 Minuten später bekam. Dr. Kirchner-Homoet sagte gleich: Bestanden, aber knapp! Zählte noch mal meine Fehler auf und gab mir den Tipp, mir alles noch mal genau anzuschauen. Herr Remke gab mir den Tipp, eine Assistenz-stelle anzutreten oder im Krankenhaus ein Praktikum zu machen, bevor ich eine eigene Praxis eröffne.

Riesig erleichtert verließ ich den Raum. Die Atmosphäre war fast die ganze Zeit sehr wohlwollend, die Prüfer (bis auf Herrn Wünsch) relativ hilfsbereit. Ich kann jedem Steinfurt als Prüfungsort sehr empfehlen!
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