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Gibt es eine Erklärung dafür, warum bei Cholera so extrem viel Flüssigkeit ausgeschieden wird (mehr als bei anderen Durchfallerkrankungen)?
Oder sind einfach nur die Durchfälle extrem zahlreich und massiv?
Symptom: Erbrechen ohne Übelkeit
Tritt hier i.d.R. keine Übelkeit auf, weil das Erbrechen durch den Flüssigkeitsdruck entsteht, nicht durch den Erreger?
ich habe mir hier gemerkt, dass die Toxine der Cholera-Bakterien (Vibrio Cholerae) die Saumzellen des Dünndarms nicht schädigen aber deren Durchlässigkeit für Elektrolyte und Wasser erhöht. Dadurch kommt es zu den massiven Durchfällen mit Elektrolytverlust.
Durch die abgegangenen Schleimflocken spricht man dann auch von dem "reiswasserartigen" Durchfall.
Bezüglich des Erbrechens ohne Übelkeit habe ich unterschiedliche Hinweise in der Literatur gefunden. Deswegen würde ich mich darauf nicht so festlegen.
Aber deine Herleitung ist richtig - das Erbrechen kommt ja nicht durch eine Entzündungsreaktion sondern durch den Flüssigkeitsdruck. Und falls es dann doch zu Übelkeit kommt, dann wohl eher aufgrund des Geschehens an sich und nicht durch die Toxine.
Saumzelle ist ein Synonym für die Darmepithelzelle.
Ich vermute, dass das daher kommt, weil das Darmepithel zusätzlich Mikrovilli trägt, was wiederum als Bürstensaum bezeichnet wird.
ich habe noch ein paar Notizen aus Ginis genialen Schulungen = das Erbrechen ist hier nicht lange, da der Cholera-Erreger das saure Mileu des Magens nicht mag. Er ist hier relativ schnell durchpassiert (daher fehlt hier auch die Übelkeit), damit er zu seinem Lieblingsziel , dem Darm, kommt. Da fühlt er sich schon wohler und tobt sich dann richtig aus.
Zur Frage wegen des O2-Mangels im Gehirn, hätte ich den Gedanken eines hypovolämischen Schocks, der hier als Komplikation auftreten kann. Es zirkuliert, aufgrund eines massiven Wasserverlustes, weniger Blut im Kreislaufsystem, somit auch im Gehirn = dann kommt da auch weniger O2 an.
genau durch die massiven Durchfälle gehen dem Körper eben nicht nur Wasser verloren, sondern auch die darin enthaltenen Elektrolyte. Wenn nun die zirkulierende Blutmenge nicht mehr ausreicht, um im ganzen Körper jede Zelle zu versorgen, dann steigert unser Herzchen erstmal seine Tätigkeit um noch auszugleichen = Tachykardie.
Das klappt aber nur begrenzt, je mehr Flüssigkeit fehlt und somit sinkt der Blutdruck, der Kreislauf geht immer weiter in den Keller bis er akut lebensbedrohlich wird.
Wenn dazu noch die Elektrolyte, insb. Natrium und Kalium so massiv verloren gehen, hat dies auch noch einen negativen Einfluss auf unser Herz in seiner Tätigkeit. Also noch ein Grund zusätzlich, warum wir nicht mehr ausreichend mit Blut und somit mit Sauerstoff versorgt sind.
Dazu kommt das die Niere auf den Volumenmangel nicht gut reagiert und es zum akuten Nierenversagen kommt, was dann im Koma enden kann. (Schockniere)
LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten
(Zitat: Michael A. Denck)
