Heilpraktikerschule Isolde Richter
Therapie mit Sufigeschichten - Druckversion

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Therapie mit Sufigeschichten - mirjamfi - 03.11.2012

hier möchte ich Euch ein Beispiel einer "frei erfunde Sufi" Geschichte erzählen, die in Therapie eingesetzt werden könnte.

Ich hoffe sie macht Euch ein bißchen Spass und gibt Euch ein bißchen Einblick in eine Therapieform , die mit Geschichten und Märchen etc arbeitet.

Schönes Wochenende.


Die kleine bunte Katze, Kati, begann mit Freuden den Tag, es machte ihr auch sehr viel Spass zu spielen, doch dann stellte sie fest es gibt ein paar graue Katzen, die hatten sich nur bunt verkleidet. Die verkleideten Katzen waren gar nicht so verspielt und fröhlich wie sie gedacht hatte. Und so merkte Kati mit der Zeit, dass es unter den grauen Katzen ein Gerangel ein Wetteifern und ein Spiel gab, das aber gar kein Spiel war. Kati merkte es geht den grauen Katzen gar nicht um ein Spielen miteinander, sondern die anderen Katzen meinten es sehr ernst. Es ging gar nicht um das Spiel, sondern es gab da Ich will der erste sein, ich will bestimmen, ich will die Macht haben. Und so begann Kati darüber nachzudenken.Doch irgendwie war sie Huh

Die kleine Kati ging so in ihr Kämmerchen und beschloss die Eule aufzusuchen, die sehr klug war, weil sie schon so alt war. Die Eule sah, dass Kati sehr nachdenklich war, konnte ihr aber nicht weiterhelfen, denn die Eule, die ja sehr viel Erfahrung hatte, wußte dass es immer so ist. Und so gab sie Kati mit auf den Weg, halte immer ein bißchen Abstand zu den anderen bedenke immer, dass nicht alle spielen wollen , bedenke graue Katzen haben immer eine Maske auf. Sie verkleiden sich nur. Die grauen Katzen haben Freude daran sich zu verkleiden und anderen etwas vorzuspielen. Klein Kati verabschiedete sich von der Eule, aber sie fragte sich, ist das das Spiel was ich spielen wollte. Kati sagte zu sich selber, mein Spiel ist hell unbeschwert und will andere als gleichwertige Spielkameraden haben. In meinem Spiel soll jeder so sein wie er ist. Doch um zu sehen wie es ist, verkleidete sie sich grau. Kati wollte ausprobieren, ob das graue Spiel ihr Spass machen könnte. Doch schon nach 2 Minuten merkte Kati, das ist ja anstrengend, da wird es ganz kalt und dunkel und so legte sie das Kostüm ab und tollte auf der grünen Wiese und fühlte sich wieder frei. Ein Schmetterling gesellte sich zu Kati und der kleine Pipmatz untermalte das ganze mit Musik. So hatten die 3 sehr großen Spass, bis die Sonne unterging.

Doch Kati wurde wieder nachdenklich, denn die grauen Katzen tauchten plötzlich wieder auf.

Und so ging Kati etwas ernsthaft und beschloss den Fuchs aufzusuchen. Der Fuchs beobachtet Kati zuerst ein bißchen , dann sagte er, weist Du mein Kind, es ist wichtig immer die grauen Katzen zuerst zu beobachten und gut zu zuhören.Du mußt Dir erst jemanden vertraut machen. Nur wenn Du ihn vertraut Dir gemacht hast und Wenn Du gelernt hast den grauen Katzen zuzuhören,und ihre Sprache zu verstehen, weist Du was ihr Spiel ist, erst dann entscheide was Du spielen willst. Kati dankte dem Fuchs und ging in Gedanken ihren Weg.

Zum Glück tauchten ihre Freunde, der Schmetterling, der Pipmatz und der Marienkäfer mit seinen 9 Punkten auf. Als Kati die 3 sah, die so ganz in Eintracht, unbeschwert und arglos miteinander spielten, merkte Kati was wirklich ihr Spiel ist. Kati beschloss hier ist mein Platz und beobachtete die grauen Katzen nur noch aus der Ferne. Sie wußte jetzt, dass die Blumen der grauen Katzen nur aus Seifenblasen waren und beschloss sich an den Gänseblümchen zu erfreuen. Seit dem sich Kati für Gänseblümchen, Pipmatz, Marienkäfer und Schmetterling entschieden hat, spürte sie die Freiheit, die Leichtigkeit und die Liebe in sich wieder.KussblumeHeart


Lg MirjamWink










RE: Therapie mit Sufigeschichten - Sabine Wellmann - 03.11.2012

Das ist aber eine sehr schöne Geschichte.


RE: Therapie mit Sufigeschichten - Regina Herzog-Visscher - 13.11.2012

Eine wunderbare Geschichte Mirjam, vielen Dank. Heart

An anderer Stelle benutzt eine Autorin das „Hässliche Entlein“ als Lehrpunkt, dass wahre Seelenfreundschaft und Sicherheit nur –wie sie es nennt - "im eigenen Rudel" zu finden ist. Das Dilemma vieler Menschen steckt darin, dass sie häufig und immer wieder an die falschen Rudeltüren klopfen und bei jeder Zurückweisung sich selbst in Frage stellen, statt zu erkennen, dass sie noch die richtige Tür suchen müssen.

Das Thema Märchen in der Psychotherapie hat mich von jeher fasziniert. Die Lehrpunkte sind so treffend, manchmal witzig, manchmal ergreifend dargestellt, dass sich der Ge- und Betroffene darin ohne Abwehr spiegeln kann. Durch Projektion auf lockere Art sein Problem einmal aus einer anderen Sicht betrachten kann.

In einem Buch, das ich sehr schätze, es heißt „“Der Kaufmann und der Papagei“ von Dr. med. Nossrat Peseschkian werden einige schöne Geschichten und Fallbeispiele erzählt, die schmunzeln machen, aber auch sehr tiefgehende Änderungen bewirken.

Am Anfang des Buches veranschaulicht er einen (psychisch) Kranken wie folgt:

Aus „Der Kaufmann und der Papagei“, Seite 19

Die Situation des Kranken – und nicht nur des psychisch Kranken – gleicht in vieler Hinsicht der eines Menschen, der über längere Zeit hinweg nur auf einem Bein steht. Nach einiger Zeit verkrampfen sich die Muskeln, das belastete Bein beginnt zu schmerzen. Er ist kaum mehr in der Lage, das Gleichgewicht zu halten. Doch nicht nur das Bein schmerzt, die gesamte Muskulatur beginnt sich in dieser ungewohnten Haltung zu verspannen und zu verkrampfen, Der Leidensdruck wird unerträglich, der Mensch schreit um Hilfe. In dieser Situation treffen ihn verschiedene Helfer an. Während er weiter auf dem einen Bein stehenbleibt, beginnt ein Helfer, das belastete und verkrampfte Bein zu massieren. Ein anderer nimmt sich die verkrampfte Nackenpartie vor und walkt sie nach allen Regeln der Kunst durch. Ein dritter Helfer sieht, dass der Mensch sein Gleichgewicht zu verlieren droht, und bietet ihm seinen Arm als Stütze an. Von den Umstehenden kommt der Rat, der Mensch solle vielleicht die beiden Hände zu Hilfe nehmen, damit ihm das Stehen nicht mehr so schwerfalle. Ein weiser alter Mann schlägt vor, er solle daran denken, wie gut er es eigentlich hat, wenn er sich mit Menschen vergleicht, die überhaupt keine Beine besitzen. Beschwörend redet einer auf ihn ein, er solle sich vorstellen, er sei nur eine Feder, und je intensiver er sich darauf konzentriere, um so mehr würden seine Leiden nachlassen. Ein abgeklärter Alter setzt wohlmeinend hinzu: „Kommt Zeit, kommt Rat“.

Schließlich geht ein Zuschauer auf den Leidenden zu und fragt ihn: „Warum stehst du auf einem Bein? Mach doch das andere gerade und stelle dich darauf. Du hast doch ein zweites Bein“.

Mein Fazit: es lebe der gesunde Menschenverstand und die ganzheitliche Therapie Big Grin

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Eine kleine Geschichte aus o.a. Buch (Seite 81) als weitere Kostprobe, …der geneigte Leser und Bachblütenberater stimmt vielleicht mit mir überein, wenn ich sie einem Chestnut Bud Patienten vorlesen würde Cool


Die schmutzigen Nester

Eine Taube wechselte ständig ihr Nest. Der scharfe Geruch, den die Nester im Laufe der Zeit entwickelten, war für sie unerträglich. Darüber beklagte sie sich bitter bei einer weisen, alten, erfahrenen Taube. Diese nickte mehrmals mit dem Kopf und sagte: „Durch ständigen Wechsel der Nester änderst du nichts. Der Geruch, der dich stört, kommt nicht von den Nestern, sondern von dir selbst.

Es gibt viele herrliche Geschichten darin, vielleicht hat das Appetit gemacht.

Liebe Grüße, Regina