Heilpraktikerschule Isolde Richter
Verschiedene Fragen - Druckversion

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Verschiedene Fragen - corneliagrae - 07.06.2016

Hallo liebes Dozenten-Team, lieber Mitlerner :-)
ich habe nun das Heft Gewebearten bearbeitet und dabei sind folgende Fragen aufgekommen: 

- Muskelkontraktion: Hier habe ich eine Frage zur richtigen Formulierung. Bei den Antworten zu den Lernfragen steht auf S. 104 im gedruckten Skript "Bei der Muskelkontraktion wird viel Energie verbraucht, die zum großen Teil als Wärme abgegeben wird." Ich hätte nun geantwortet "Bei der Muskelkontraktion entsteht Wärmeenergie". Wäre diese Formulierung auch richtig? "Verbrauchen" klingt für mich immer nach "ist nicht mehr da" (wobei dann in meinem Hinterkopf etwas von "Energieerhaltung" bzw. "Energie geht nicht verloren, sie wird nur umgewandelt" auftaucht). 

- (Chondrale) Ossifikation: Wann findet diese - abgesehen von Knochenbrüchen - statt? Nur beim Fötus bzw. Baby? Denn bei dem Längen- bzw Breitenwachstum kommen doch nur die Osteoblasten, die zu Osteozyten, werden zum Einsatz, oder? Und diese sind ja bereits Knochenzellen (und nicht erst Bindegewebe und dann Knorpel). 

- Wann/wo/wobei spielt die Plastizität der glatten Muskelzellen im Körper eine Rolle? Ich kann mir da gerade kein praktisches Beispiel vorstellen - ein dauerhaft verkrampfter Magen wird es wohl eher nicht sein, nehme ich an.

- Ich kann mir nicht so recht erklären, weshalb sich retikuläres Bindegewebe im roten Knochenmark befindet. Geht es darum, schon gleich bei der Blutbildung Erreger abzutöten? 


Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen!
Vielen Dank!


RE: Verschiedene Fragen - Gini - 09.06.2016

Guten Morgen liebe Cornelia,

Muskelkontraktion: wenn Du das Wort verbraucht nicht magst, musst Du es natürlich nicht nutzen. Vielleicht eine andere Formulierung: Wir können nur 45% der Energie, die wir brauchen für eine Muskelkontraktion auch wirklich für die Kontraktion selber nutzen, durch den Rest dieser Energie entsteht unsere Körperwärme.

Chondrale Ossifikation: richtig, aus dem embryonalen Bindegewebe gibt es zwei Wege der Knochenbildung. Chondral = aus den embryonalen Bindegewebssträngen aus hyalinem Knorpel wird Stückchen für Stückchen der richtige Knochen gebastelt. Bei der chondronalen gibt es dann aber auch zwei Wege, die aber parallel zueinander ablaufen (müssen wir allerdings so genau nicht wissen):
1. im Knorpelinneren ablaufende (hier entsteht im Inneren des Knorpelstabes ein sogenannter primärer Knochenkern, an den dann schichtweise Knochen angelagert wird und der Knorpel eben aufgelöst wird)
2. von der Knorpelhaut ausgehende (hier sind die schon bekannten Osteoblasten am Werk)
Die Knochenmanschette verschmilzt im Laufe der Entwicklung mit den Knochenkernen von innen und wird dann eben immer weiter auf+, ab und umgebaut.

Plastizität: die Kontraktion der glatten Muskelfasern dauert deutlich länger als die der Skelettmuskulaturfaser. Wir brauchen dies z.B. auch in den Gefäßen, bei der Blutdruckregulation: die Bewegung der Innenwände der Arterien beruhen auf der Wirkung glatter Muskulatur.
Aber auch der Magen ist nicht verkehrt: auch hier brauchen wir die Möglichkeit einen langanhaltenden Tonus aufzubauen, um die peristaltischen Bewegungen des Magens zu ermöglichen, damit die Nahrung weiter transportiert wird.

Retikuläres Bindegwebe: befindet sich im Knochenmark, weil das Knochenmark nicht nur aufbaut, sondern auch abbaut. Auch das Knochenmark wird mit Blut versorgt und somit gelangen auch alle im Blut befindlichen Stoffe ins Knochenmark. Retikuäres Bindegewebe dient nicht nur der Reinigung von Erregern, sondern auch der Reinigung von überalterten Zellen oder Zellfragmenten usw.

Ich hoffe ich konnte etwas helfen,
mit liebem Gruss Gini


RE: Verschiedene Fragen - corneliagrae - 09.06.2016

Guten Morgen Gini,
Das hilft mir auf jeden Fall! Danke für deine Mühe!