Heilpraktikerschule Isolde Richter
Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Druckversion

+- Heilpraktikerschule Isolde Richter (https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum)
+-- Forum: Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie (HPP) und Psychologischer Berater (PB) (https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/forum-332.html)
+--- Forum: Anamnese und psychische Befunde (HPP, PB) (https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.com/forum/forum-336.html)
+--- Thema: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome (/thread-13848.html)



Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - bugi - 16.01.2014

Huhu!

Wie immer bin ich mit meinem Lieblingsthema beschäftigt: Wie grenzt man eigentlich diverse psychopathologische Symptome voneinander ab?

Zum Beispiel:

Zwangsgedanken vs. Gedankendrängen vs. eingeengtes Denken

oder

Denkverlangsamung vs. Antriebsarmut


Daher möchte ich hier nicht nur die o.g. Beispiel zur Diskussion stellen, sondern auch noch ein paar mehr und freue mich, wenn ihr selbst noch Beispiele habt!

Also, los gehts:


1. Zwangsgedanken vs. Gedankendrängen vs. eingeengtes Denken vs. Grübeln

2. Denkverlangsamung vs. Antriebsarmut

3. Gedankendrängen vs. Ideenflucht

4. Konzentrationsstörungen vs. Gedankenabreißen

5. Zwangshandlungen vs. Parakinesen (Stereotypien)

6. Misstrauen vs. Beziehungswahn

7. Depersonalisation vs. Körperhalluzinationen

8. Eingeengtes Denken vs. Perseveration vs. Verbigeration


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Savina Tilmann - 20.01.2014

schubs: will denn keiner mitmachen?


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Monika K. - 21.01.2014

Hallo Bugi und Savina,

Wenn ich ganz ehrlich bin, verstehe ich den Sinn nicht so wirklich.Huh

Wenn ich mir beispielsweise die Depersonalisation anschaue, dann weiß ich, dass das eine Ich-Störung ist. Ich werde mir selber fremd, also ich als Person.

Eine Körperhalluzination ist eine Trugwahrnehmung, der kein Außenreiz zugrunde liegt.

Wo soll ich da was abgrenzen???HuhHuh

LG

Monika (die höchstwahrscheinlich gerade komplett auf dem Schlauch steht....)


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Savina Tilmann - 21.01.2014

Monika,
DAS war eine hervorragende Abgrenzung Smile
LG,
Savina


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Monika K. - 21.01.2014

Liebe Savina,

das ist ja lieb, dass Du mir das schreibst, aber im Moment scheint mein Lernthema auf mich abzufärbenBlush....ich habe gerade eine Denkhemmung...
.....zum Glück kann ich noch immer fließend schreibenBig Grin

LG

MonikaHeart


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Yvonne Herwegen - 22.01.2014

Konzentrationsstörung vs. Gedankenabreissen

Die Konzentrationsstörung fällt dem Betroffenen selbst auf "Boah, was ist heute los mit mir? Bin nicht bei der Sache"; Gedankenabreissen stelle ich mir vor, dass es dem Betroffenen gar nicht auffällt.


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - bugi - 30.01.2014

glaubst du? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Es heißt sonst auch, dass das entweder der Behandler als Gedankenabreißen wahrnimmt oder der Patient selber darüber berichtet.

Die Gedanken reißen ab, weil er zum Beispiel von Stimmen abgelenkt wird. Wenn ich Konzentrationsstörungen habe, werde ich auch abgelenkt, vielleicht durch meine eigenen Gedankengänge. Das könnte doch von aussen auch wie Gedankenabreißen aussehen.


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Junimond - 14.02.2014

Hallo!

Ich finde das total interessant.

Dieses Hinterfragen finde ich sehr hilfreich.

Meiner Meinung nach muss man bei "Konzentrationsstörung" auch noch die Konzentrationsschwäche abgrenzen.

Bitte verbessert oder ergänzt meine Auffassung, wenn ihr andere Denkansätze habt!

Eine Konzentrationsschwäche hält meiner Meinung nach nur kurzzeitig an. Sie ist vorübergehend, dieses bereits erwähnte " heute habe ich aber wirklich Schwierigkeiten, mich auf etwas zu fokussieren" Man weiß, dass es ansonsten anders ist und ist sich bewusst, dass es sicherlich auch bald vorbei sein wird. Man fühlt sich in erster Linie noch nicht beeinträchtigt. Zwar kann dieses Gefühl mal kurzzeitig nerven, dennoch weiß man, dass es vorübergehen ist.


Eine Konzentrationsstörung spannt sich über einen längeren Zeitraum. Sie ist nicht vorbei, wenn man genügend Schlaf bekommen oder sich ausgeruht hat. Sie beeinträchtigt den Betroffenen.


Unter einer Konzentrationsstörung stelle ich mir auch so ein wellenförmiges Geschehen vor. Alles ist irgendwie nicht so richtig greifbar, die Gedanken lassen sich nicht wirklich fassen und man kann sich nicht auf eine Sache einlassen.
Vielleicht schweifen die Gedanken auch ständig ab. ( Zum Beispiel im Rahmen einer Depression. Sorgen tauchen immer wieder auf, man hat das Gefühl so viel durchdenken zu müssen, das man ständig über bestimmte Dinge grübelt).


Gedankenabreißen ist für mich ein plötzlicher Prozess. Der Beginn eines Gedanken ist klar und deutlich und dann folgt plötzlich ein Themensprung.
Etwas wird konkret und flüssig begonnen und plötzlich findet man sich auf einer anderen Ebenen wieder.
Abzugrenzen wäre hier noch die "Denksperre". Gedanken fangen motiviert und flüssig an und prallen dann wie an einer Wand ab. Manchmal ist das auch gerade bei Schizophrenie external begründet ("Die Gedanken werden von außen gestohlen". Ein Gefühl, dass bei der Konzentrationsstörung nicht aufkommt).

Wenn ich mir einen Betroffenen vorstelle, dann stelle ich mir denjenigen mit einer Konzentrationsstörung/schwäche schwimmend vor und jemanden mit Gedankenabreißen oder -sperre springend.

Angenommen man wühlt ein bisschen in der Phantasiekiste Smile
Zugegebenermaßen ist das weit hergeholt, ich bin aber ein Mensch, der sich alles gerne plastisch, bunt und bewegt vorstellt.

Die Betroffenen müssen mit ihren Gedanken eine Wand übersteigen.

Ein Mensch mit Konzentrationsschwäche sieht die Wand, fühlt sich aber im Moment nicht in der Lage sie zu übersteigen und lässt es. In kürzester Zeit fühlt er sich wieder fit genug dazu.

Ein Mensch mit Konzentrationsstörung sieht die Wand eventuell nicht klar, sie ist verschwommen oder er sieht rechts und links weitere Mauern und fühlt sich zu schwach, da eine Ordnung hineinzubringen.

Ein Mensch mit einer Gedankensperre läuft motiviert los und prallt an der Wand ab.

Ein Mensch mit Gedankenabreißen läuft gerade auf die Wand zu und biegt dann ganz kurz davor ab, sieht eine andere Mauer in der Ferne und läuft auf diese zu (Themenwechsel mitten im Satz).

Und ein Mensch mit Denkhemmung (das gibt es nämlich auch noch), sieht die Wand, sieht sie als Hindernis an und muss sich schwerfällig über diese ziehen. Es dauert etwas und es ist anstrengend, aber mit der Zeit kommt er drüber.


Mir ist natürlich bewusst, dass diese Symptome schwerwiegende Einschränkungen im Leben darstellen.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte sicherlich nichts verniedlichen oder irgend einen Comic aus einer Erkrankung machen.
Es hilft mir nur, einige Symptome und Vorgänge so darzustellen und zu veranschaulichen.
Selbstverständlich möchte ich niemanden zu nahe treten.

Ich würde mich freuen, wenn es noch Anregungen und andere Ansichtsweisen gibt.

Liebe Grüße!


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - Chania - 10.03.2014

Mal etwas anderes - wie unterscheide ich eigentlich die Bewusstseinsstörung "Bewusstseinserweiterung" von der Wahrnehmungsstörung "Intensitätssteigerung"? Oder ist immer Beides vorhanden?


RE: Psychopathologischer Befund - Abgrenzung der einzelnen Symptome - danielaco - 07.11.2014

Hallo zusammen

oh dieser Thread hat ja nicht so gut geklappt, schade Sad

Ich hätte da nämlich auch ein paar Fragen.
Kann mir jemand sagen, was der Unterschied ist zwischen Echolalie und Verbigeration?

Hallo Monika,

falls die Frage noch aktuell ist:

ich würde sagen, die Bewusstseinserweiterung hat noch den Zusatz, dass der Mensch sich wach, konzentrations- und leistungsfähig erlebt.
Bei Intensitätssteigerung betrifft die veränderung das einfach nur das, was ich sehe, mehr nicht.

Meine andere Frage wäre:

Bei den Wahrnehmungsstörungen gibt es die Halluzinationen, den H. nahestehende Störungen + einfache Wahrnmgs.störungen.

Wann aber spricht man von den quantitativen und qualitativen Wahrnehmungsstörungen? Wann ordnet man einen Patienten hier rein bzw wann benutzt man diese Kategorien in der Prüfung?
Denn die Halluzinationen, den H. nahestehende Störungen + einfache Wahrnmgs.störungen werden ja NICHT zu den quantitativen und qualitativen Wahrnehmungsstörungen zugeordnet

Lg

Daniela